Exkursionen
Der Verein der Freunde und Förderer der HTW Berlin e.V. unterstützt die Studierenden finanziell bei ihren Exkursionen.
Im Rahmen des Studiums an der HTW Berlin werden regelmäßig Exkursionen ins inner- oder außereuropäische Ausland angeboten. Während ihrer Exkursionen können die Studierenden wertvolle Erfahrungen sammeln. Bedarfe, Anforderungen und Möglichkeiten der Firmen kennen lernen und auch Sprachkenntnisse aufbauen, die die Chancen auf einen qualifizierten Job deutlich verbessern.
Anträge zur Förderung von Exkursionen können von Mitgliedern des Vereins der Freunde und Förderer der HTW Berlin eingereicht werden.
Nach Abschluss der Exkursion wird eine kurze Zusammenfassung auf unserer Webseite veröffentlicht.
Exkursion des Studienganges Konservierung und Restaurierung vom 11.03.-13.03.2020
Colour in Film
5te internationale
Fachtagung
11. bis 13. März BFI Southbank in London
Rita Clemens, Julia Drabke, Paul Marie
Colour in Film ist eine von Dr. Elza Tantcheva-Burdge (colour Group Great Britain), Prof. Dr. Ulrich Rüdel (HTW Berlin) und Prof. Dr. Barbara Flückiger (Universität Zürich) jährlich organisierte internationale Fachtagung. Die Tagung fand vom 11. bis 13. März 2020 im BFI Southbank, London statt und konzentrierte sich auf die Ergebnisse der Recherchenprojekte ERC Advanced Grant Filmcolors und SNF Film Colors, Technologies, Cultures, Institutions.
Tag 1 - 11. März 2020.
James Layton (MoMA) präsentierte ein Programm von kürzlich restaurierten Farbfilmen der MoMA-Sammlung. Die gezeigten Filme erlaubten einen Einblick in die ästhetischen Welten der frühen Farbverfahren wie Prismacolor, Kenicolor oder Technicolor II und III… besonders eindrucksvoll war der handcolorierte Film Windsor MacCay, the famous cartoonist of the N.Y Herald and His moving comics (1911, USA) und das rare Technicolor-Testmaterial der Pioneer Pictures (ca. 1933-1936). Eine Kurze Dokumentation von Francois Ede stel l t e di e « Entzifferungs - » und Restaurierungsarbeit von Matteo Falcone (1928) vor. Der Film wurde im Linsenrasterverfahren Keller-Dorian gedreht, ein additives 3-Farben Verfahren. Die Wiedergabe der Keller-Dorian Farben erfordert ganz genaue Einstellungen der
Filter und Filmstreifen; diese besonderen Herausforderungen bei der Kopierung sowie beim Scan wurden erschwert, weil der Film geschrumpft war. Aufgrund der Corona-Krise, wurde der Vortrag von Paolo Cherchi Usai per Videokonferenz gehalten. Der Filmhistoriker vertiefte drei Punkte seines Lindgren Manifestos: 1) es ist unmoralisch, alles zu konservieren, 2) die Digitalisierung vermittelt eine Verleugnung der Geschichte von Filmen, 3) es ist nötig, bewegte Bilderleben und sterben zu lassen. Paolo Cherchi Usai plädierte für Konservierung statt Duplikation und stellte dabei hochinteressante ethische und politische Fragen. Er vertrat die Position, dass Konservierung, die Wissenschaft der Erhaltung von chromatischen und technischen Eigenschaften einer filmischen Erfahrung ist. Ausserdem stellte der Historiker die Frage nach der ökologischen Nachhaltigkeit der photochemischen Industrie zur Debatte. Abends wurde einen 35mm dye-transferprint vom Magnificent Obsession (Douglas Sirk, 1954, USA) im Kino der BFI vorgeführt. Der Film wurde auf einem Eastmancolor -Negativ gedreht und als Technicolor V
geprintet. Barbara Flückiger machte eine Einführung über der Einsatz von Farbe in Hollywood-Melodramen.
Magnificient Obsession, Douglas Sirk, 1954, Credit: Academy Film Archive; Foto von dem dye-transfer safety print: Michelle Beutler, ERC Advanced Grant FilmColors. Quelle: https://fimcolors.org
Tag 2 - 12. März 2020.
Der zweite Konferenztag begann mit einem Vortrag von Professor Barbara Flueckiger der UZH und der Vorstellung des neuen Analyseprogramms VIAN. Verschiedene
integrierte Tools, wie die Figur-Grund Separierung oder eine Annotationsfunktion für einzelne Frames, bieten umfangreiche Möglichkeiten für die Forschung an
Farbfilmen. Farbpaletten der ins System eingespeisten Filme können mit wenigen Schritten visualisiert und durch verschiedene Annotationen gefiltert werden.
In einem späteren Talk von Olivia Kristina Stutz wurde VIAN verwendet um den Einfluss von Farben auf frühe Filmproduktionen, insbesondere auf die Auswahl der Kostüme, zu verdeutlichen.
Charles Poynton zeigte uns in seinem Vortrag, dass große Unterschiede in der Luminanz zwischen einer aufgenommenen Szene und der finalen Projektion auf einer
Kinoleinwand für Unterschiede in der Farbwahrnehmung sorgen. Für diese Unterschiede mussten die Vorführkopien korrigiert werden, was bei den digitalen
Restaurierungen der Filme zu beachten ist. Digitale Restaurierung und eine möglichst exakte Wiedergabe der Farben waren ebenfalls Themen des Vortrags von Lutz
Garmsen, Giorgio Trumpy und David Pfluger. Mit VeCoScan (Versatile Color film Scanner) haben sie einen Filmscanner entwickelt, der über das marktübliche RGB 3-Band System hinaus geht. Mit insgesamt 25 einzelnen Frequenzbändern, kann der VeCoScan die komplette Bandbreite an Farbinformationen aus einem Film gewinnen. In vielen Fällen reichen für die erwünschte Farbwahrnehmung des Menschen jedoch bereits 9, oder gar 5 dieser Bänder, was die Dauer des Scanverfahrens, wenn nötig, erheblich kürzen könnte.
Der Tag endete mit Beiträgen von Anke Mebold und Professor Ulrich Rüdel (in Vertretung für Sreya Chatterjee) über die Laboranalyse von Zweifarbverfahren in
Filmen der 1920er und 1930er. Mittels Transmissions-mikroskopie, Röntgenfluoreszenzanalyse und Fourier Transformations-IR-Spektroskopie wurde nach Unterschieden in der Struktur und chemischen Zusammensetzung der Filme gesucht. Besonderer Fokus wurde hier auf die Zweifarbverfahren Ufacolor und
Siriuscolor gelegt, da es nur wenige erhaltene Filme dieser Verfahren gibt und sie schwer zu unterscheiden sind. Zusätzlich wurden zwei Cinecolor Animationsfilme
sowie drei Beispiele für Siriuscolor und Ufacolor vorgeführt.
Tag 3 - 13. März 2020
Den Letzten Tag der Konferenz leitete Joëlle Kost mit dem Vortrag Chromatic Lighting in Science Fiction Films ein. Betrachtet wurdenGenre Filme von 1950 bis 1990 und deren spezifische Verwendung von farbigem Licht. Im Anschluss sprach Josephine Diecke über How to Save the Environment with ‘Less’. Discourses on Colour Film Preservation and Recycling in the Socialist Planned Economy. Sie arbeitete den Umgang der DDR Regierung mit der umweltschädlichen Filmindustrie heraus. Denn obwohl recht früh damit begonnen wurde, Silber aus den Abwässern der Filmentwicklung herauszufiltern und neu zu verwenden, geschah dies vorrangig aus ökonomischen Beweggründen und nicht zum Gewässerschutz. Andere Gifte, die bei der Filmproduktion entstanden wurden weiterhi ungefiltert in die umliegenden Gewässer gepumpt. Die Dissonanz zwischen allgemeinem Bewusstsein und tatsächlicher öffentlicherAufklärung in dem bezog sie sich u.a. auf Janet Staiger und die Genretheory mit einem besonderes Blick auf die Farbanalyse einer kleinen Filmauswahl. Dazu nutzte sie die von Barbara Flückiger bereits vorgestellte Analysesoftware. Den Abschluss bildete Paul Collard vom BFI mit einer Keynote zu There's no Place like Home: Bleach Bypass in British Cinema. Da er maßgeblich an der Entwicklung dieses Verfahrens in den 80er in England beteiligt war konnte er detaillierte Beschreibungen nicht nur zum Bleach Bypass sondern auch zur Entstehungsgeschichte einiger britischer Filme aus den 80ern und 90ern geben. Krönender Höhepunkt waren die Ausschnitte aus dem Film 1984.
Im Ausblick erfuhren wir, dass die Konferenz ein Jahr Pause machen wird und erst in zwei Jahren wieder stattfinden soll.
Videokonferenz von Barbara Flückinger. Credit: Paul Marie
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